„Ein besonderer Ort der Zusammenkunft“
Fünf Jahre Bredenbecker Scheune: Der Dorfgemeinschaftsverein blickt zurück – und in die Zukunft.
Von Inga Klöber
Bredenbeck. Dass man mit vereinten Kräften viel erreichen kann, hat der Dorfgemeinschaftsverein Bredenbeck mit diesem Projekt eindrucksvoll vorgemacht. Der angestaubten Mensing‘sche Scheune hauchten die Mitglieder vor fünf Jahren neues Leben ein und verwandelten den Leerstand in ein Zentrum für Kultur und Veranstaltungen. Ein Lehrstück für ehrenamtliches Engagement, das seitdem regelmäßig Konzerte, Kabarett, Kino und Comedy in den Wennigser Ortsteil bringt. Bei der Feier zum fünfjährigen Bestehen blickte der Verein jetzt mit prominenten Gästen zurück auf die Anfänge des Projekts.
Die Bredenbecker Scheune ist als Kultur- und Veranstaltungszentrum in der Mitte des Wennigser Ortsteils nicht mehr wegzudenken. Die hannoversche Satiretruppe Salon Herbert Royal stand hier ebenso auf der Bühne wie Comedian Sascha Korf oder Kabarettist Matthias Brodowy. So viel los war in dem Ortsteil nicht immer. „Bredenbeck war ein Schlafort geworden“, sagte Ortsbürgermeisterin Marianne Kügler (CDU) mit Blick auf die Zeiten vor der Eröffnung. Sie könne sich daher nicht genug bedanken für diesen „besonderen Ort der Zusammenkunft“.
Vereinskonzept auf Serviette
Im Mehrzweckraum der ehemaligen Scheune blickte der Vorsitzende des Dorfgemeinschaftsvereins, Rainer Hahne, auf die Entwicklung des Vereins zurück: Die Ideen wurden 2013 bei einer Geburtstagsfeier auf einer Serviette niedergeschrieben, die heute eingerahmt an der Wand hängt. Darauf folgte 2016 der Kauf der 1893 errichteten Scheune. „Es war kein Glanzstück, aber Lage und Größe war, was wir wollten“, sagte Hahne. Nach dem Umbau ist mit der Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfern dann sehr wohl ein Glanzstück entstanden. „Wir hatten mit 4000 freiwilligen Arbeitsstunden gerechnet. Als wir bei 9000 waren, haben wir aufgehört zu zählen“, erinnerte sich der Vorsitzende. Die Scheune beherbergt neben einem Saal, der für Veranstaltungen vermietet wird, einen Clubraum, Gastronomie und Büros im ersten Stockwerk, die inzwischen die Gemeinde mietet.
Während der Corona-Pandemie musste der Betrieb zeitweise eingestellt werden und die Scheune hielt sich mit Förderungen, Spenden und viel Solidarität aus dem Dorf über Wasser. „Gut, dass man hier so viele Leute hat, auf die man sich verlassen kann“, betonte Hahne. In den Innenräumen wurde ein Corona-Testzentrum eröffnet, und im Garten errichteten Ehrenamtliche eine Mauer aus Bruchsteinen des alten Gebäudes.
Inzwischen läuft es in der Bredenbecker Scheune wieder richtig gut: Musik, Comedy, Vorträge, Reiseberichte und Gastveranstaltungen stehen regelmäßig auf dem Programm. „Wir bekommen mindestens einmal pro Woche Anfragen von Kunstschaffenden, die hier auftreten wollen“, sagte Hahne und fügte hinzu, dass im Publikum das gesamte Calenberger Land vertreten sei.
Als „Krönung“ des Vorzeigeprojekts nannte Ex-Landesministerin Birgit Honé, die schon bei der Grundsteinlegung anwesend war, den Quartiersmanager. Nach viel Bürokratie und zwei Ablehnungsbescheiden konnte die Stelle dank einer Förderung durch die Deutsche Fernsehlotterie besetzt werden. Seit eineinhalb Jahren ist Justus Olesch Anlaufstelle für Anregungen, Sorgen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger und baut das ehrenamtliche Angebot aus.
„Diese Mischung aus Aufbruchsgeist und Reaktivierung des alten Gebäudes ist eines der größten ehrenamtlichen Projekte, die Wennigsen je erlebt hat“, unterstrich Wennigsens ehemaliger Bürgermeister Christoph Meineke. Bis Dezember 2025 ist das Programm bereits durchgeplant; aktuelle Termine sind unter www.bredenbecker-scheune.de zu finden.
Quellenangabe: HAZ – Calenberger Zeitung Gehrden/Ronnenberg vom 06.06.2024, Seite 3